Lesen im Alpental

Privater Buchbesitz im katholisch dominierten Zentralalpenraum 1750–1800. Eine systematische Untersuchung anhand von Inventaren aus dem Pustertal und dem Stubaital

Ziel dieses FWF-geförderten, vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck und dem Austrian Center for Digital Humanities and Cultural Heritage der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ACDHCH-ÖAW) durchgeführten Projekts ist die systematische Erforschung des privaten Buchbesitzes im katholisch dominierten Zentralalpenraum, genauer gesagt in Tirol, für den Zeitraum von 1750 bis 1800. Als Hauptquelle werden – wie das auch in vergleichbaren Studien, die sich bislang vor allem mit protestantisch-pietistisch geprägten Regionen beschäftigten, gemacht wurde – Inventare herangezogen. Bücher, die in rund 2000 Inventaren aus dem Südtiroler Pustertal genannt werden, sollen erhoben und so der private Buchbesitz in dieser Region beschrieben und systematisch analysiert werden.

Wer besaß Bücher und welche Muster lassen sich bei den BuchbesitzerInnen beobachten? (Geschlecht, Alter, sozioökonomischer Hintergrund, Beruf)

Welche und wie viele Bücher waren im Umlauf bzw. populär/verbreitet? (religiöser oder weltlicher Inhalt, Autoren, Herkunft, Wert/Preis, Auswirkungen von staatlicher/kirchlicher Zensur)

Welche Unterschiede und Parallelen zeigen sich im Vergleich zu existierenden Studien?

Diese Studie betritt Neuland, nicht nur für das historische Tirol, sondern auch für das Gebiet des heutigen Österreich und den gesamten katholisch-süddeutschen Raum.

In Kooperation mit dem Austrian Center for Digital Humanities and Cultural Heritage der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ACDHCH-ÖAW), werden die Daten aus den systematisch analysierten Inventare hier in einer XML-codierten Online-Datenbank publiziert. Auf diese Weise sollen sowohl die Wissenschaft als auch die interessierte Öffentlichkeit einfachen Zugang zu den aufbereiteten Quellen erhalten, die für eine ganze Reihe von Fragestellungen von Interesse sein können.

In einer Pilotstudie wurden bereits rund 200 Inventare aus dem Tiroler Stubaital untersucht. Die Ergebnisse sind hier ebenfalls zu finden.

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