1750 VII 8, Dietenheim (Ansitz Getreuenstein) [Stockherin Maria Ursula (Terziarschwester)]

[Kanzleivermerk:] Coll.

[Rubrum:]

Inventarium

So auf Ableiben weilend der woledlen und tugentreichen Jungfrauen Maria Ursula Stockherin seeligen, in den adelichen Ansiz Gethreuenstain zu Dietenhaimb vorgangen.

1750

[Aktenvermerk:] Zu Gerichtshanden geherig.

[späterer Archivvermerk:] No -751-

Actum Ansitz Gethreuenstain, zu Dietenhaimb den achten Tag Monats July änno sibenzechenhundert und funffzig.

Vor dem woledlgebohrnen Herrn Johann Joseph Martin Wenzl, von Khirchegg, zu Ragen, und Gethreuenstain etc.

Actuarius Herr Christoph Andree Hebenstreit, von Glurnhör.

Zugegen des wolfürnemmen Josephen Hueber Nidermayr zu Dietenhaimb, als hierzue vermögten Taxatore.

Relation

Alldieweillen Gott dem Allerhögsten nach seinen ohnerforschlich-göttlichen Willen gnedigelich gefahlen, den sechzechenden Novembers verflossenen sibenzechenhundert neünundvierzigisten Jahrs weylend die woledle und tugentreiche Jungfrau Maria Ursula Stockherin seeligen nach gedultig schwerer ausgestandener Kranckhheit, christlicher Ergebung in den göttlichen Willen, unnd Empfachung der Heiligen Heiligen Sacrament in ainunddreissigisten Jahr ihres Alters aus disen Jammerthal zweiflsfrey zu sich in das himblische Vatterlandt zu berueffen, Gott gnad der Seelen! Als haben Ihro gestreng vor- unnd anfangs wolbemelter Herr Johann Joseph Martin Wenzl etc.

Inhaber des befreyten adelichen Ansiz Gethreuenstain (als worinnen Jungfrau Ableiberin seeligen dises Zeitliche geseegnet) der Ordnung und Observanz gemess die Secretur und Obsignierung vorgenommen.

Es hat aber nachhin wider Verhoffen titl. Herr Pergrichter in Ährn Johann Joseph Ciriän Danauer etc. (weillen selbiger weylend der Jungfrauen Ableiberin Herrn Vattern Andreen Stockher des loblichen Ährner Handlsverweesern etc. seeligen in eben gedachten befreyten adelichen Ansiz Gethreuenstain abgehandlet) durch seinen aigens destwillen nacher Dietenhaimb geschickhten Schreiber eben die Secretur anlegen, und sohin die verrere Abhandlung an sich ziechen

wollen, das man also von seithen der Ansiz Inhabung allerdings gezwungen wurde, zu Verhiettung mehrerer Gewalts oder Unordnung die Sach an hochlöblich ober-oesttereichische Weesen etc. etc. per Ihnsprugg gelangen zu lassen. Von waraus soforth untern ersten Tag des Monats Decembris, anno sibenzechenhundert neünundvierzig hochgnödig decidieret worden, dass dem Ansiz Inhaber wider alles Vermuethen nur alleinig die Obsignation und Beschreibung, loblicher Pfleggerichts Obrigkheit zu St. Michaelspurg aber, als ordinari Obrigkheit etc., die weittere und entliche Abhandlung zuestehen solle. So zwar Herrn Ansiz Inhaber etc. schwer fahlet, jedoch

solchem hochgnädigen Decisso gehorsammen Volzug zu leisten sich verpunden erkhennen mues.

Wan nun seithero thails von Herrn und Frauen Erbs Intressenten zu mehrmalen sowohl mündtlichen als schrifftlichen lobliche Pfleggerichtsobrigkheit zu St. Michaelspurg behelliget, einstens die Jungfrau Maria Ursula Stokherische Verlassenschafftsabhandlung von hannden zu nemmen, und von den Herrn Ansiz Inhaber das Inventarium abzuforderen. So hat demenach der woledl gebohrne und hochgelehrte Herr Joseph Ignati Englmor von Moregg und Aufkhirchen i. u. Licentiat, ooe.er

Regiments Advocat, auch Pfleger und Landtrichter der Herrschafft St. Michaelspurg etc. untern dritten Tag des Monats July jüngsthin bei offt wolbelobten Herrn Possessore des Ansizes Gethreuenstein etc. von Ambts wegen umb das Inventarium und Testament requirieret, welches Requisitionsschreiben volgenden Inhalts.

Woledlgebohrner hochgeehrter Herr etc.

Hochloblich oo.e Regierung etc. lasset mir laut copialiter angeschlossenen Befelch zum nachrichtlichen Wissen in Gnaden anfiegen, welcher Gestalten Euer Woledlgebohrn etc. bereits schon zu mehrmahlen in der Jungfrau

Ursula Stockherischen Verlassenschafft Sach errichte Inventarium nebst dem Testament, und all andern mir zu extradieren angewissen worden were. Und da ich eben auch schon zum öfftern sowohl mündtlich, als auch schrifftlich von dem Herrn Franz Stockher, und Satzingerischen Erbs Interessenten, laut copialiter beiligenden Anrueffen, umb einstiger Vornemung der Thailung angegangen, und belanget werde, dieselbe zumahlen auch nit zu verdenckhen, das sye schon bei solangen Anstandt einst zu dem Ihrigen zu gelangen, und volgelich die Sach ausgemachter verlangen, und zum Thail auch selbs an entlichen Austrag derselben daran gelegen; Als beschicht hiemit mein widerholt

ambtschuldige Requisition denen ergangenen hochgnedigen Regiminalverordnungen den gehorsammen Volzug zu leisten, und in Erfolg dessen mir ehenegstens das Inventarium, nebst dem etwo in Hannden habenden Testament, und allenfahlig noch andern zur Verlassenschafft gehörigen Sachen, gegen Abstattung der Gebihr ohnbeschwert verabfolgen zu lassen. Wo ybrigens nit mein Befelch ware, das der Gerichtsdiener mein ersteres Requisitionschreiben selbs dahin ybertragen, unnd zuestellen solle, auch dessen Ansiz in mindisten Mas zu derogieren oder Praejudicierliches zuezufiegen verlange, erholle mithin mein voriges, in dessen Getröstung mich anbei diensthöflichist empfelchend.

Euer woledlgebohrn etc.

Schuldigster Diener

Joseph Ignaz Englmor, Pfleger und Landrichter

St. Lorenzen den 3ten July 1750

Überschrifft solchen Requisitionsschreibens.

Dem woledlgebohrnen Herrn Johann Joseph Martin Wenzl von Kirchegg, und Ragen, zu Gethreuenstain etc. zu hochgeehrten Hannden. Dietenhaimb.

Woraufhin man von seiten der Ansiz Inhabung etc. zu Vornemmung sothaner Inventur auf däto, als achten dis Monats July Anstalt ernennet, auch hierzue samentliche Jungfrau Maria Ursulä Stockherische Herrn und Frauen Erbs Nemmern in Giette beyzukhommen invitiert. Unnd zumahlen zu volge dessen auf däto sie Herrn und Frauen Erbs Partheyen

als nammentlich die baidpendige Frau Schwester Maria Magdalena gebohrne Stockherin, in Beysein ihres Eheherrn, als eheschuldtshalben billichisten Anweisers des woledlen Herrn Joseph Paul Spänglers des loblichen Ährner Handls Verweeser und Cassiers erster, dan Frau Maria Catharinä gebohrne Stockherin, in gleichen Beysein und Nebenstandt Ihres Eheherrns, des woledlen Herrn Johann Lorenz Marchner Commission- und Ambgerichtsschreiber in Brunegg, andertweitters Herr Franz Antoni Stockher dritter und endtlichen Frau Elisabethä Stockherin in anweisschäfftlicher Praesenz ihres eheverglibten des edlen und kunstreichen Herrn

Johann Ludwig Satzinger Goldtschmidts in Brunneggen, vierter und letster Erbstoll. Alle offtberedter Jungfrauen Ableiberin ain- und baidpendig respective Herr Brueder und Frauen Schwestern auf der Stöll beykhommen. Als will man von seiten der Ansiz Inhabung mit der Inventur vorbeygehen, zugleich aber gewertigen: Obe etwan vor Vornemmung derselben ainer oder anderer aus denen Herrn und Frauen Erbs Intressenten jechtewas vor- und anzubringen haben möchte?

Auf welcheshin Beykhommen Herr Joseph Paul Spängler, gezimmend vorbringende, wasgestalten ihme die Jungfrau

Ableiberin Maria Ursulä Stockherin seeligen in ihrer letsten Kranckhheit drey Täg vor ihren Hinscheiden untern dreyzechenden Novembris anno sibenzechenhundertneünundvierzig ihre aigenhendig geschribne letstwillige Verordnung, mit Bitten solche ordentlich erwittern zu lassen, eingehendiget. Es hat aber bey abgehaltenen dreissigist willen obschwebende und schon oben in der Relation bereits angefierten Iurisdictions Stritt nicht publiciert unnd erwitteret werden können, und haben sich sammentlich Herrn und Frauen Erbsintressenten (wie es die No. 1 gibet)2 schrifftlich dahin erclert, das solche aus angebrachten Ursachen

gemieste Unterbleibung dem Testament, und lestwilligen Sprüchen ohnpraejudicierlichen sein solte. Will demenach, weillen anheut die Anstalt zur Inventur anersezt, volgsamb der Ordnung gemess die Publicierung und Erwitterung des Testaments solcher Inventur nothwendig vorgehen mues, gedachte Verordnung3 sub No. 2 zu dem Ennde alda in Gehorsamme vorlegen, umb damit es gebührend publiciert, unnd erwittert werden könte.

Die zur Inventur, und keinem anderen Ennde invitierte ainpendige Schwester Frau Maria Catharina Stockherin will nebst Ihren Eheconsorten der anersezten Beschreibung der

in den adelichen Ansiz Gethreuenstain befindlichen Effetten gebihrend beizuwohnen nit ermanglen, mit angeheffter Bith, eine lobliche Ansizherrschafft wolle grosgonstig geruehen, vor Anfang derselben sowohl der baidpendigen Frau Schwester, als auch dero Eheherrn gewohnlichermassen zuezusprechen, das sie all das jenige, so zu der Jungfrau Ableiberin Verlassenschafft gehörig, und ihnen wissend sein möchte, gethreulichen zu beschreiben anzaigen, und hieran nichts verhalten sollen.

Die ybrigen Herrn und Frauen Erbsintressenten, auch respective Eheherr und Anweiser, als Herr Franz Antoni Stockher

dan Frau Elisabetha gebohrne Stockherin, und ihr eheverglibte Herr Johann Ludwig Satzinger conformieren sich in omnibus, et per omnia dem vorherig von Herrn Ambtgerichtsschreiber und seiner Ehefrauen andictierten Recess.

Ex parte der Ansiz Herrschafft etc.

Traget man kein Bedenckhen auf Anlangen des Herrn Spänglers, und weillen es der Ordnung gemess, das die Publicierung und Erwitterung eines Testaments der Inventur vorgehe, das sub No. 2 vorgelegte Testament (jedoch allerseits Rechten ganz ohnvergriffen) zu publicieren und erwittern.

Und ist solches von Worth zu Worth nachstehenden Lauts:

Testament

In Namen der allerheilligisten Dreyfaltigkheit Gott des Vatters, Sohns, und Heilligen Geistes Amen.

Weillen dem Mentschen der Tott gewiss, ungewiss aber die Stundt ist, wan er wird sterben, oder auf was fir ein weis er sterben wird, also hab ich damit nit etwan der Tott mich ohnvorsechens ybereylle, folgendes Testament annoch in besten Jahren meines Alters aufsezen, und hiemit meinen Letsten Willen entdöckhen wollen.

Erstens ybergibe ich mein Seel meinen Erschaffer, von welchen ich selbe empfangen hab, den Leib aber der Erden, aus welcher er ist gebildet worden, unnd verlange, das er mit den zuebereiten Heiligen Driten Ordens Cleid solle begraben werden, und eben an jenen Orth solle denen Verstorbenen beigesezt werden, an welchen ich meinen Geist in die Hennd meines Erschöpfers wird aufgeben.

Andertens sollen nach meinen Tott die drey gewohnliche Gottesdienst gleich nacheinander gehalten werden, und bey jeden Gottsdienst noch vier andere Heillige Messen zum Trost meiner Seelen gelessen werden.

Drittens sollen ebenfahls bey

jeden Gottesdienst zwölff Gulden, eintweders in Brott, oder Gelt unter die Arme ausgetheilt werden, weiters und zum

Vierten verordne ich, das nach meinen Tott umb funffzig Gulden Heillige Messen, vor mein abgeleibte Seel sollen gelessen werden, sobaldt es immer wird sein kennen bey den P.P. Capuciner.

Das ybrige Vermigen aber, so ich habe, und von mir wird hinterlassen sein worden, sollen von meinen Geschwistrigeten, die ich als rechtmessige Erben hiemit einseze, unter ihnen getheilt werden, jedoch also, das wan mich mein liebe Muetter yberleben sollte, sye ebenfahls ein Theil, wie ein jedes aus

mein Geschwistriget lebenlängclich solle zu geniessen haben, diser aber nach ihren seeligen Ableiben denen Geschwistrigeten zuefahlen solle, wan aber ich meine liebe Muetter solte yberleben, so solle alsdan das jenige, was ich von ihr wird ererbt haben, und noch ybrig sein wird, nach meinen Tott, meiner lieben Schwesster der Spänglerin und ihren Kindern verbleiben, als rechtmessigen Erben meiner lieben Muetter. Ingleichen solle ihr auch zuegehören meine hinterlassene Kleider und das wenige Schaz Gelt.

Dises ist nun mein wolbedachter, ernstlicher und cröfftiger Willen, welcher nach meinen seeligen Hinscheiden solle ohnverenderlich volzochen werden, wan ich aber etwan selbigen noch was beisezen, oder darinen enndern solte,

so will ich dis solches ebenfahls von meinen Geschwistrigeten als Erben solte fleisig volzochen werden, da widrigenfahls ich ihnen die Rach Gottes betrooe, solte aber etwan dise Erclerung meines Letsten Willens aus was immer von einer Ursach nicht fir ein rechtmessiges Testament wollen angenommen werden, so soll es gelten, als ein Codicil, oder auf was immer vor einer Weis es sein kan, welches ich mit beigetruckhten Sigil, nebst zwayen Zeugen, wans nit aus Ybereillung eines gechen Tott unterlassen wird, aber dannoch bei disen meinen Willen zu verbleiben alles hat, mit meiner aignen Hanndschrifft hiemit hab bestättigen wollen.

Ich Maria Ursulä Stockherin in Namen Gott des Vatters, und des Sohns, und des Heiligen Geists Amen.

Facta Publicatione

Hat sich Herr Spängler nomine seiner Schwigerfrau Muetter, und Eheliebsten gegen lobliche Ansizherrschafft etc. willen gehabter Bemieheung in beschechener Publicierung und Erwitterung des Testament gehorsamb bedanckhet, und hofet bei weiterer Gehörde etc. dabei manuteniert zu werden.

Die ainpändige Frau Schwester verehelichte Marchnerin lasset das Testament in seinen Esse bewenden, bittet widerholt mit der Zuesprechung und Beschreibung großgünstig firzuschreitten.

Herr Franz Antoni Stockher, dan Frau Satzingerin sambt ihren Ehevogt reservieren ihnen wider das publicierte Testament zu seiner Zeit ihr nöthiges

firzuwenden. Bitten ybrigens ingleichen mit der Inventur und Zuesprechung firzugehen.

Nach Ervolg dessen hat Herr Ansiz Inhaber etc. der baidpendigen Frau Schwester, und ihren Eheherrn Joseph Paul Spängler, gezimmend bei ihren Threuen, und Gewissen zuegesprochen, das selbe gefährlicherweis, was zu dieser Inventur gehörig, nit verhalten, sondern gethreulichen, und ohne Abgang vor- und anzaigen sollen.

Wie man dan nach ohnverlezt erfundener Secretur also gleich firgenommen, wie hinnach volgt, die

Inventur

Erstens: ain aufstehender Kästen mit Schlos und Pandten, sambt zwoo Schubladen, und Thüren. pr 2 f 30 x

Darinen

Spricht Frau Spänglerin vermig Testament an.

Ain grien halb seiden-camelotenes Röckhl, und ain anders deto zeugenes.

Ain halb seidener cämelotener Kittl.

Ain deto melierter

Ain schwarz zeugener Kittl

Latus pr se

Spricht ingleichen Frau Spänglerin an

Ain schlecht grauer zeugener Kittl.

Ain alter Linzer zeugener Kittl

Zwai alte Unterröckh.

Fünff theils bessere unnd theils schlechtere Carschetlen als zwo schwarz tiechene, ain cärtones und zwoo zeugene.

Zwoo plau tamascene noch guete Mieder, sambt derlei Prüstler.

Ain altes plaues dergleichen

Zwai geplaimbte schleirene und leinwathene Firtüecher.

Verlangt eben Frau Spänglerin vi Testamenti

Zwey4 cartonene Fürtücher.

Vier schlecht seidene, und zwei leinwatene Halstüecher

Siben Par Manschet.

Ainliff Par bessere unnd schlechtere Handtschuech.

Ain Par neue weise deto

Ain Par alte unnd schlechte rauche Stizlen.

Zwo Ellen gelbe Firtuech Pendter.

Ain Krienl mit silbernen Tres-Porten.

Ebenfahls

Ain anderes Krienl mit guldenen Tres-Borten.

Drey schwarze Krienlen, warunter aines mit Stöfftlen.

Ain weises Kärsetl

Ain par fast neue plurschene rauche Stizler.

Ain schlechtes silbernes Krienl

Drey gekhrauste Heüblen

Fünff Zug Heüblen von unterschidenen Farben, warunter zwai mit silbernen Spizen.

Ingleichen

Zwölff bessere und schlechtere Hemater.

Ain Par flanelene Untererbl.

Zwai Schlafhauben.

Vier plaue Hausfirtüecher und ain deto cartonens.

Ain Paar Sommer, und ain Par Winter Strimpf.

Ain plau seidenes Schnupftuech.

Fünff unterschidene Schnupftüecher.

Schaz Gelt

Spricht Frau Spänglerin virtute testamenti an

So in ainen Schaztrüchele erfindlichen

Ain kayserlicher Duccaten

Ain doppleter Taller

Ain ainfacher Taller

Und ain Gulden Stuckh.

Welche Leibclaider und Schazgelt (wie vil eingefangen) Frau Spänglerin anspricht willen habenden Testament, so man derentwegen ainsmahlen nit taxiert, pr Bericht.

Weittere Inventur

Pett- und Leingewant.

Ain Yberpeth mit Khizerfelelen yberzochen, wigt dreyzechen Pfundt, zu vierzig Creuzer thuet acht Gulden, vierzig Creizer id est 8 f 40 x
Darzue ain plau kölnische Ziechen pr 2 f 0 x
Ain Unterpeth mit zwilchener Unterziechen wigt vierunddreissig Pfunt zu funffzechen Creuzer, thuet acht Gulden, dreissig Creuzer, sage 8 f 30 x
[Latus] 19 f 10 x

Darzue ingleichen ain plau cölnische Ziechen, so etwas schlechter pr 1 f 48 x
Ain Polster und zwoo Kisser mit innern parcheten Ziechen, wögen zechen ainhalb Pfundt, zu zwainzig Creizer 3 f 30 x
Ain abgetragene abgenääte roth- und plaufärbige Täckhen 1 f 24 x
Ain neue plau kölnische Polster Ziechen pr 40 x
Dreyzechen Elen Härben auf tamaschg Arth ge-
[Latus] 7 f 22 x

blaichter Tischzeug, zu funffzechen Creuzer 3 f 15 x
Neünzechen Elen beserer derlei Zeug à zwainzig Creizer 6 f 20 x
Zwainzig Elen gleich hächlen solchen Zeug zu Tisch Salveter à funffzechen Creuzer 5 f 0 x
Vier Elen geblaichten geweggleten Tischzeug à achtzechen Creuzer 1 f 125 x
Ain Elen deto Tuech, so schmal 14 x
[Latus] 16 f 16 x

Drey Streen geblaichten Zwirn wöögen ain und ain viertl Pfundt, zu ain Gulden. 1 f 15 x
Ain härbens Stuckh Tuech von dreissig Elen à sibenzechen Creizer, thuet acht Gulden dreissig Creuzer, id est 8 f 30 x
Mehr ain Stuckh härbens Tuech von ainundvierzig Elen, à sibenzechen Creizer, thuet ainliff Gulden, sibenunddreissig Creuzer, schreibe 11 f 37 x
[Latus] 21 f 22 x

Sechsundzwainzig7 Ellen geblaichts gleich hächles geweggltes Hanndt Tuech Zeug à dreyzechen Creuzer 5 f 388 x
Ain clain forniertes Schaz Trichele 1 f 36 x
Ain neuer gloggenspeisener Hafen ohne Eysen Bschlächt, wigt siben Pfundt, à vierunddreissig Creizer 3 f 58 x
[Latus] 11 f 12 x
Summa vorstehender Inventursposten, sovilen Auswurff hat sibenundsibenzig Gulden, sibenunddreissig Creizer, id est 77 f 37 x

Paarschafft.

Die Paarschafft ist Herren Spängler à conto seiner bestrittenen Auslaagen zuegestellt worden.

Sechs ganze Feder Taller zu zwoo Gulden vierundzwainzig Creuzer, thuet vierzechen Gulden, vierundzwainzig Creuzer id est 14 f 24 x
Zwai halbe Feder Taler pr 2 f 24 x
Vier Zechin à vier Gulden, vierundzwainzig Creizer, thuet sibenzechen Gulden, sechsunddreissig Creizer sage 17 f 36 x
Vierzechen neue Sibenzechener machen 3 f 58 x
[Latus] 38 f 22 x

Ain Phillip pr 2 f 12 x
In Minz 1 f 8 x
[Latus] 3 f 20 x
Summä der Paarschafft, ainundvierzig Gulden, dreyundvierzig Creuzer, dico 41 f 43 x

Summarum ganz und völliger Inventur, sovil in Auswurff kommen, ainhundert neünzechen Gulden, zwainzig Creuzer, sage 119 f 20 x

Ohnegeverde

Des zu wahrem Urkhunt seint zwoo gleich lautende Inventarien ausgeschriben, auch jedes unter, und mit offt wolbelobts Herrn Ansiz Inhaber Johann Joseph Martin Wenzl von Kirchegg zu Ragen, und Gethreuenstain etc. von Ansiz Herrschafft wegen9 firgestelten adelich angebohren Insigl (doch in anderweeg ohn Schaden) verfertiget, und hieraus das aine loblicher Pfleggerichts Obrigkheit zu St. Michaelspurg etc. zuegestelt, das andere aber bei den Ansiz Gethreuenstain behalten worden. Actum ut supra.

[Oblatensiegel des Johann Joseph Martin von Wenzl zu Kirchegg, Ragen und Getreuenstein]